Welche Methoden können wir einsetzen, um — erstmal für uns — herauszufinden, was unsere Biografie, Sozialisierung, Werte, kurz gesagt: unsere (aktuelle und sich verändernde) Positionierung für unseren Forschungsgegenstand sowie unsere Analyse bedeutet? In diesem Workshop begeben wir uns auf eine kleine Reise zur Selbstreflexion mithilfe von auto-ethnografischen Ansätzen. Dabei ist die Idee, kollaborativ und praktisch Tools zu entwickeln, um unsere Positionierung zu reflektieren. Wie thematisiere ich das in meiner Arbeit? Welche Stimme(n) mache ich in meinen Texten sichtbar, welche lasse ich weg—und warum? Sind mir diese Entscheidungen immer bewusst? Inwiefern sind sie in Machtstrukturen verankert, die ich häufig nicht auf individueller Ebene auflösen kann, obwohl ich sie vielleicht durchblicke? Gemeinsam sowie individuell suchen wir nach Tools, um die Herausforderungen in unseren Gedankenprozess und unseren Workflow zu integrieren.

Der Workshop wird von Naomi Truan moderiert, wird aber interaktiv und kollaborativ von allen Teilnehmenden organisiert. Naomi Truan ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Leipzig. Als Sprachwissenschaftlerin interessiert sie sich für Themen an der Schnittstelle zwischen Sprache und Gesellschaft wie etwa Twitter-Interaktionen, die Sprachideologien von Lehramtsstudierenden ihrem eigenen digitalen Sprachgebrauch gegenüber, Multiethnolekte in urbanen Räumen oder noch Personenreferenz (das heißt, wie sprechen wir mit und über Menschen?). Außerdem engagiert sie sich für Open Science und Wissenschaftskommunikation und twittert und bloggt regelmäßig zu akademischem Schreiben sowie Emotionen und Vulnerabilität in Forschung und Lehre.