Staatsgeschenke im Sozialismus

Bei Staatsbesuchen und internationalen Veranstaltungen werden traditionell Geschenke überreicht. Diese Geschenke erlauben Einblicke in diplomatische Beziehungen, die Praktiken internationaler Politik sowie in das Bild, das Regierungen, Parteien und andere Organisationen von ihrem Land und den darin wohnenden Menschen zeichnen möchten. Zahlreiche solcher Geschenke befinden sich heute im Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig, welche die DDR aus dem östlichen Europa, Asien, dem Nahen Osten, Afrika, Nord- und Südamerika sowie Ozeanien erhalten hat. Diese Objekte sind so vielfältig wie ihre Geber, die Regierungen und offizielle Staatsvertretungen genauso umfassen wie kommunistische Parteien aus allen Weltregionen, in der DDR ausgebildete ausländische Studierende und wissenschaftliche Institutionen. 

Einzelne dieser Geschenke standen im Zentrum einer Lehrveranstaltung am Historischen Seminar der Universität Leipzig. Ausgehend von den Sammlungen des Grassi Museums für Völkerkunde haben Studierende recherchiert, wer diese Objekte in welchem Kontext wem in der DDR schenkte. Auf dem Festival werden die Ergebnisse der Recherchen zur transnationalen Geschichte der DDR vorgestellt und Geschichte(n) über Austausch, Solidarität, enttäuschte Erwartungen und bis in die Gegenwart wirkende Verflechtungen erzählt. 

Organisiert von Dr. Corinne Geering (GWZO) und Dr. Jürgen Dinkel (Universität Leipzig)