Im Fadenkreuz der Machthaber - Angriff auf die Zivilgesellschaft

ARTE-Filmpremiere und GLOBE|Panel mit Antje Boehmert, Ireneusz Pawel Karolewski und Alexander Libman. Moderation: Axel Körner
Am 25.06. von 18:00 bis 20:15 Uhr

Die Dokumentation wurde am 25.6. im Rahmen des Festivals gezeigt. Am 3. August ist der Film auf ARTE zu sehen und anschließend auch über die Mediathek verfügbar. Das Gespräch zum Film finden Sie hier.

ARTE-Doku “Im Fadenkreuz der Machthaber”

Eine Welle des Autoritarismus rollt derzeit von Osten nach Westen und attackiert die Zivilgesellschaft und damit eine grundlegende Säule der Demokratie. NGOs werden von den Regierungen als Einfallstor für eine unerwünschte Einflussnahme äußerer Mächte dargestellt. Betroffen sind Länder auf allen Kontinenten, unabhängig von ihrem Regierungstyp.

„Im Fadenkreuz der Machthaber – Angriff auf die Zivilgesellschaft“ dokumentiert dieses globale Phänomen beispielhaft an Indien, Russland und Polen und zeigt, welchen Repressionen die Zivilgesellschaft ausgesetzt ist und welche Auswirkungen dies für die Zukunft der demokratischen Idee bedeutet.

Wo Populisten und Autokraten regieren, geraten bürgerliche Freiheiten unter Druck. Aktivisten werden aber längst nicht nur angegriffen oder verhaftet, Gesetze sorgen dafür, dass sie kriminalisiert werden und ihnen
die Finanzmittel entzogen werden. Nichtregierungsorganisationen und andere zivilgesellschaftliche Akteure, die Demokratie und Menschenrechte einfordern und gegen soziale Missstände und Umweltzerstörung aktiv sind, werden immer öfter zur Zielscheibe von Diffamierungskampagnen, Repression und Kriminalisierung durch Regierungen.

Eine ARTE-Doku von Regisseur Sebastian Weis (52 min), produziert von Antje Boehmert (im Bild oben).

Filmgespräch im Anschluss

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Direkt im Anschluss vertiefen wir die im Film angesprochenen Fälle und Thesen in einem 75-minütigen Gespräch mit Wissenschaftlern und der Produzentin des Films.

Das Podium besteht aus der Grimme-Preisträgerin und Produzentin des Films, Antje Boehmert, sowie die Politikwissenschaftler Ireneusz Pawel Karolewski (Leipzig) und Alexander Libman (Berlin). Es moderiert der Historiker Axel Körner.

Die Gesprächsrunde

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Ireneusz Pawel Karolewski
Ireneusz Pawel Karolewski ist Professor für Politische Theorie und Demokratieforschung. Er war zuvor Professor für Politikwissenschaft an der Universität Wroclaw und Privatdozent für Politikwissenschaft an der Universität Potsdam. Er studierte Politikwissenschaft, promovierte und habilitierte sich an der Universität Potsdam, wo er auch wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Theorie war. Karolewski war Gastprofessor an der Harvard Universität, Universität Montreal und New York Universität. Seine Arbeitsgebiete sind Demokratietheorie, Nationalismus, Bürgerschaft und kollektive Identitäten. Er ist Autor und Mit-Herausgeber mehrerer Bücher, z.B. "The Nation and nationalism in Europe" und "Citizenship and collective Identity in Europe". Er ist Associate Editor der Fachzeitschrift Political Research Exchange (PRX), managing Editor des Annual of European and Global Studies und Steering Committee Chair der ECPR Standing Group on Identity.

Axel Körner (Moderation)
Axel Körner ist Professor für Neuere Geschichte am University College of London. Er studierte unter anderem in Berlin, Lyon und Florenz. Neben seiner Lehrtätigkeit in London hat Körner auch bereits in Paris, New York, Princeton und Leipzig gelehrt. Er war 2008 Gründungsdirektor des UCL-Zentrums für transnationale Geschichte und hat seit 2012 einen Lehrstuhl. Sein Hauptforschungsgebiet ist die kulturelle und intellektuelle Entwicklung in Europa vom 18. bis in das 21. Jahrhundert. Ferner beschäftigte er sich mit transatlantischer Geschichte, sowie im Speziellen mit der Geschichte der Oper im 19. Jahrhundert.

Antje Boehmert
Antje Boehmert, geboren 1978 in Duisburg, studierte Nordamerikanische Geschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und Anglistik in Köln und volontierte in Washington, D.C.. Nach einigen Jahren als freie Producerin und Regisseurin gründete sie 2011 in Berlin DOCDAYS Productions. Als geschäftsführende Produzentin lässt sie mit ihrem Team aus gesellschaftlich relevanten Stoffen internationale Koproduktionen für Kino, TV und Web entstehen. Antje Boehmert ist Co-Sprecherin der Sektion Produktion der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm.
Für ihre Arbeit als Producer von EBOLA – DAS VIRUS ÜBERLEBEN wurde sie mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, sie arbeitete als Regisseurin für die Webvideo-Serie REFUGEE ELEVEN, die den CIVIS Medienpreis erhielt. Zu ihren aktuellen Produktionen gehören LOVEPARADE – DIE VERHANDLUNG (Buch, nominiert für den Grimme-Preis 2021), CHARITE INTENSIV – STATION 43 (Producer) und EIN LAND WIRD GEIMPFT (Co-Regie – in Produktion).

Alexander Libman
Alexander Libman ist seit Oktober 2020 Professor für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Osteuropa und Russland. Zuvor war er Professor für sozialwissenschaftliche Osteuropastudien an der Ludwig-Maximilians-Universität München (2016-2020), wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Stiftung Wissenschaft und Politik (2014-2016) und Juniorprofessor für internationale politische Ökonomie an der Frankfurt School of Finance & Management (2009-2014). Seinen Doktorgrad erwarb er 2009 an der Universität Mannheim.