Der Schutz des privaten Eigentums ist eine tragende Säule liberalen Denkens und der bürgerlichen Gesellschaft. Alles gehört irgendjemandem. Das zumindest sagen die Juristen. Doch ist das wirklich so klar? Was ist mit “nachrichtenlose Konten", deren Besitzer man nicht kennt, was mit Vermögen, die beschlagnahmt, enteignet, "arisiert" oder im Zuge der deutschen Wiedervereinigung ohne Besitzer waren? Was ist mit kolonial geraubten Kunstgegenständen und Gütern? Was mit herrenlosen Häusern und Grundstücken in Leipzig oder in anderen Städten? Was ist mit weggeworfenen Gütern oder mit Allgemeingut?

Der Leipziger Historiker Dirk van Laak nimmt uns in seinem GLOBE|Talk auf eine Reise durch die Geschichte des herrenlosen Eigentums, seiner Besitzkämpfe und -vermächtnisse, die uns tagtäglich begegnen und doch bemerkenswert unsichtbar bleiben.

Dirk van Laak, Professor für die Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts an der Universität Leipzig.