Kunst und Frieden nach blutigen Konflikten

Vom Verstehen zum Versöhnen: Wie kann Kunst einer Gesellschaft zu Versöhnung nach gewaltsamen Konflikten verhelfen?

GLOBE|Forum live aus dem Paulinum Leipzig am 16.07. ab 19:30 bis 21:00 Uhr

aus Kolumbien am 16.07. ab 21:00 Uhr

Konzert des Coro Reconciliación

Das Panel

Ado Hasanović

Ein bosnischer Filmregisseur, der in Rom lebt. Er wurde 1986 in Srebrenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Als Absolvent der Berlinale Talents Sarajevo 2008 schloss er 2010 die norwegische Nansen-Akademie mit dem Schwerpunkt interethnischer Dialog ab und studierte später Regie an der Filmakademie Sarajevo, die er 2013 mit dem Kurzfilm "Mama" abschloss. Im Januar 2014 schrieb spezialisierte er sich an der Centro Sperimentale di Cinematografia Nationale Filmschule in Rom als Regisseur. Im Jahr 2017 beendete er einen Master in Dramaturgie als Gaststudent an der Akademie der Darstellenden Künste in Sarajevo. Seine Kurzfilme The Angel of Srebrenica (2010), Blue Viking in Sarajevo (2012), Mama (2013), Breath of Life Srebrenica (2015), Pink Elephant (2017), Nomophobia (2019) und Let There Be Colour (2020) wurden weltweit auf Festivals gezeigt und gewannen zahlreiche internationale Preise. Im August 2019 wurde er vom Bürgermeister von Sarajevo Abdulah Skaka mit der Sarajevan Golden Medallion für seine kulturellen Leistungen ausgezeichnet.

 
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Lucía González

Wahrheitskommission Kolumbien

Architektin, mit umfangreicher Erfahrung im sozialen und kulturellen Bereich, sowohl in der Privatwirtschaft, im sozialen Bereich, als auch im öffentlichen Sektor. Sie war Direktorin von kulturellen Einrichtungen wie dem Theater Pablo Tobón Uribe, dem Philharmonischen Orchester und dem Museum von Antioquia. Sie hatte öffentliche Positionen inne, wie z.B. als Direktorin der Verwaltungsabteilung für Planung der Regierung von Antioquia; als soziale Leiterin des Wiederaufbaus der Eje Cafetero nach dem Erdbeben von 1999 und allgemeine Koordinatorin von Colombia Humanitaria, einem Programm der Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen der Winterwelle 2010.

Sie war Direktorin des Museums Casa de la Memoria in Medellín; Beraterin für Leben, Versöhnung und Koexistenz für das Bürgermeisteramt von Medellín; Direktorin des Gleichstellungsprojekts am Centro De Fe y Cultura - Medellín; Regionaldirektorin der Nationalen Opfereinheit in Antioquia. Sie arbeitete unter anderem im Büro des Hochkommissars für den Aufbau von Kräften für den Frieden in den Gebieten und in der Pädagogik der Friedensabkommen sowie im Sekretariat des Nationalen Friedensrats.

Maya Weisinger

Programmkoordinatorin, Culture Action Europe

Maya Weisinger schloss im Herbst 2020 ihr Masterstudium an der Willy Brandt School of Public Policy in Erfurt, Deutschland, ab. Sie ist Spezialistin für Community Engagement mit einem besonderen Fokus auf Projekte an der Schnittstelle von sozialer Gerechtigkeit und Kunst. Derzeit ist sie Projektkoordinatorin bei Culture Action Europe, einer europäischen Netzwerkorganisation, die sich auf informierte Meinungen und Debatten über Kunst- und Kulturpolitik in der EU konzentriert. Vor ihrer Arbeit und Forschung in Europa arbeitete sie zehn Jahre lang im Non-Profit-Sektor in den Vereinigten Staaten und konzentrierte sich auf Möglichkeiten, Kunst und Kreativität als Wege zu Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion zu nutzen. Als Community Partnerships Coordinator am Walker Art Center entwickelte sie eine strategische Politik, die sich darauf konzentrierte, strukturelle Barrieren abzubauen, die traditionell People of Color, indigene und immigrierte Gemeinschaften sowie Menschen mit Behinderungen von großen Kultureinrichtungen ausgegrenzt haben. Ihre aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Umsetzung von kunstbasierten Projekten im Bereich der Friedensförderung.

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Solveig Richter

Moderation & Organisation der Veranstaltung

Heisenberg Professorin für Internationale Beziehungen und transnationale Politik an der Universität Leipzig. Zuvor war sie Juniorprofessorin für Internationale Konfliktbearbeitung an der Willy Brandt School of Public Policy an der Universität Erfurt. Ihre Schwerpunkte liegen in der externen Demokratieförderung in Postkonflikt- und Transformationsgesellschaften, der Friedenskonsolidierung nach Konflikten, der Rolle internationaler Organisationen, insbesondere der Europäischen Union, sowie der Wirksamkeit von Instrumenten der zivilen Krisen- und Konfliktbearbeitung. Sie verfügt über eine regionale Expertise zu Osteuropa, den Ländern des Westbalkans und Kolumbien. Seit Januar 2019 ist sie Mitherausgeberin der Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung (ZeFKo), der wichtigsten Zeitschrift auf dem Gebiet der Friedens- und Konfliktforschung im deutschsprachigen Raum. 

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Coro Reconciliación

Der Chor Coro Reconciliación (zu Deutsch: Versöhnung) wurde im Juli 2019 gegründet und steht unter der Leitung des Philharmonischen Orchesters von Medellin. Er versteht sich als ein Projekt zu dem kein politisches Label wie “Chor der Opfer” oder “Chor der Exkombattant:innen” passt.
Zwar setzt sich der Chor aus Opfern des bewaffneten Konflikts in Kolumbiens und ehemaligen Kämpfer:innen der verschiedenen bewaffneten Gruppen zusammen, doch die Mitglieder haben beschlossen, die Sprache der Musik zu nutzen, um die Narben zu heilen, welche die vergangenen Feindseligkeiten hinterlassen haben.

Musik als universelle Sprache, die im Laufe der Zeit dazu diente, die Liebe, die Erde, die Arbeit und menschliche Gefühle zu besiegen, ist zu einem Instrument der Versöhnung und Vergebung geworden.
— Coro Reconciliación

Das Podiumsgespräch und das Konzert gibt es am
16.07. ab 19:30 Uhr hier als YouTube-Video!

Alternativ können Sie auch den YouTube-Kanal des ReCentGlobe besuchen.