In ihrem GLOBE|Talk erklärt Elisabeth Kaske, Professorin für Gesellschaft und Kultur des modernen China an der Universität Leipzig, die Entstehung der chinesischen Meritokratie, der so genannten "Herrschaft der Kompetenten und Tüchtigen" und wie sie mit Chinas Aufstieg zur Supermacht zusammenhängt. Stellt die Meritokratie nun ein interessantes Alternativmodell zur westlichen Demokratie dar? Wie ermöglicht das System individuellen und kollektiven Erfolg? Wo liegen die Schattenseiten und gesellschaftlichen Bruchstellen der Meritokratie?

Für ihre Antworten, wirft Elisabeth Kaske einen Blick in die Vorgeschichte des chinesischen Modells und seinem ökonomischen Imperativ. Dabei zeigt sie mithilfe computergestützter Modelle verblüffende Parallelen zwischen der realen Gesellschaftsordnung und einem ehernen Brettspiel, das die Beamtenkarriereleiter simuliert.

Die Referentin

Elisabeth Kaske ist seit April 2017 Professorin für Gesellschaft, Geschichte und Kultur des modernen China an der Universität Leipzig. Aus Ihrer Perspektive offeriert sich Chinas Regierung global als Gegenmodel zur parlamentarischen Demokratie. Während manche im Westen von der Vernetzungsutopie der „Neuen Seidenstraße“ und der erfolgreichen Bekämpfung der Covid-19 Pandemie schwärmen, warnen andere vor Desinformationskampagnen durch den chinesischen Staat. Gleichzeitig präsentiert die Kommunistische Partei in ihrer Sanktionierung von in- und ausländischen Kritikern und internen Warnungen vor westlichen Ideen auch das Bild tiefer Verunsicherung.