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Die Kehrseite des “grünen Kapitalismus”: Landbesitzkonflikte in Kolumbien [Es|De]

  • Paulinum der Universität Leipzig & im Livestream Leipzig, SN, 04109 Deutschland (Karte)

Die Kehrseite des ‘grünen Kapitalismus‘: Landbesitzkonflikte in Kolumbien

Ein Gespräch mit Carmenza Castiblanco & Ana Katherine Moreno Carillo, Moderation: Carolina Rozo Higuera, Kathleen Schlütter

Veranstaltung in spanischer und deutscher Sprache mit Simultanübersetzung.

English Description below

Internationale Institutionen haben verschiedene Strategien zur weltweiten Reduzierung von Kohlenstoffemissionen vorgeschlagen. Dazu gehört das REDD+-Emissionskompensationsprogramm der UNO, beim dem NGOs aber auch staatliche Projekte für den nachweislichen Erhalt von Waldflächen und damit von wichtigen CO2-Speichern entschädigt werden (Reducing emissions from deforestation and forest degradation). Daraus hat sich eine Form von „grünem Kapitalismus“ entwickelt.

Im Gespräch mit der Wissenschaftlerin Carmenza Castiblanco und der Aktivistin Ana Katherine Moreno Carillo diskutieren wir am Beispiel des Galilea Waldgebiets im Süden von Bogotà (Kolumbien), welche Probleme dieses auf den ersten Blick überzeugende Programm mit sich bringen kann. So wurde die lokale Gemeinschaft, die im Galilea Waldgebiet ihre Heimat hat, nicht eingebunden, als das Gebiet in das REDD+-Programm aufgenommen wurde. Aus dieser Informationsintransparenz folgten Landbesitz- und Verteilungskonflikte. Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Disziplinen arbeiten nun gemeinsam daran, die Spannungen zwischen den guten Ideen globaler Governance und den möglicherweise nachteiligen Folgen für lokale Gemeinschaften aufzuarbeiten. Zusätzlich unterstützen sie die Betroffenen im Umgang mit den Behörden (Participatory Action Research). Auch darüber werden wir sprechen. Ihre Arbeit zeigt, wie die komplexen Problemstellungen, die Globalisierungsprozesse mit sich bringen, nur durch interdisziplinäre akademische Zusammenarbeit adressiert werden können. Ein Thema, das auch im Projekt "Die Produktion von Weltwissen im Umbruch" untersucht wird.

In Kooperation mit dem Projekt “Die Produktion von Weltwissen im Umbruch”, Research Centre Global Dynamics (ReCentGlobe), Universität Leipzig


Ana Katherine Moreno Carillo

ist Konfliktanalytikerin und Aktivistin für globale, Umwelt-, Rassen- und Geschlechtergerechtigkeit. Sie war Beraterin bei der Umsetzung des Friedensprozesses zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-EP (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo). Aktuell studiert sie "Global Change Management" (M.Sc.) an der HNE Eberswalde.

Carmenza Castiblanco

ist Associate Professor am Institut für Umweltwissenschaften (Instituto de Estudios Ambientales, IDEA) der Universidad Nacional de Colombia. Sie ist Expertin für Umweltökonomie sowie Statistik und hat über die Expansion von Palmöl-Plantagen durch Biodiesel in Kolumbien promoviert. Sie forscht im Galilea-Projekt mit und bringt dort insbesondere ihr Fachwissen zum Thema Emissionszertifikate und Klimawandel ein.


[English] Cooperation among sciences: Conflicts on land tenure, “green capitalism” and information transparency in the Galilea Forest (Tolima, Colombia) 

Location: Leipzig University’s Paulinum & online

The conference focuses on analyzing how strategies to reduce carbon emissions proposed by international institutions belonging to the current global governance arena affect local communities. The specific case of this conference/interview is located in the so-called Bosque de Galilea, located in the Department of Tolima, Colombia. Carmenza Castiblanco, one of the researchers of the project, will unveil the problems experienced by the community upon discovering that the territory where they live has been linked to the Red++ emission compensation program of the UN. This fact not only brings with it land tenure conflicts, but also a lack of information transparency in what is called “green capitalism”.

Likewise, the project shows how a global strategy urges the academy to strengthen cooperation ties between disciplines to address local problems that seem to be solve by initiatives that emerge in a global context.

This case is an example of interdisciplinary academic cooperation, a topic that is also addressed in the project entitled "Die Produktion von Weltwissen im Umbruch" (The production of world knowledge in change), which seeks, among others, the identification of interdisciplinary cooperation networks related to the fields of Regional and Global Studies mainly in Germany and with connections to other countries.

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