Rohstoffextraktivismus in Lateinamerika und Nordafrika
Podium mit Jochen Kemner, Rebeca Ramos, Luíza Cereoli und Cecilia Gargano
Für viele Länder des Globalen Südens ist der Abbau und Export natürlicher Ressourcen zentral für ihre Entwicklungsstrategie. Krisensicher ist dieses Modell jedoch ganz und gar nicht, ebenso wenig wie es bisher nicht in der Lage gewesen ist, historisch gewachsene soziale Ungleichheiten nachhaltig zu reduzieren. Die Erträge der Ausbeutung der Natur sind oft noch äußerst ungleich verteilt:
Die "Rohstoffeliten", zu denen besonders in Lateinamerika oft traditionelle Großgrundbesitzer gehören, ebenso wie transnationale Konzerne, erzielen durch die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen massive Gewinne, haben aber häufig kein Interesse an hochwertiger Arbeit, an öffentlichen Sektoren oder Dienstleistungen, an Diversifizierung oder am Umweltschutz.
Zum Einstieg dieses Podiums stellt Rebeca Ramos den Dokumentarfilm “Gold Trails” vor, im Anschluss wirft Jochen Kemner einen Blick in die Geschichte der Rohstoffproduktion in Lateinamerika, Luíza Cerioli vergleicht Rohstoffextraktivismus in Lateinamerika und dem Maghreb und Cecilia Gargano zeigt, wie der ländliche Extraktivismus in Argentinien auf Homogenisierung und Fragmentierung zielt bzw. diese zur Folge hat. Anschließend wird es Raum zur lebhaften Diskussion geben.
In Kooperation mit dem BMBF-Projekt “Extractivism” am Center for Latin American Studies (CELA) an der Universität Kassel: https://extractivism.de/