Podiumsdiskussion
Mit Nikola Tietze (Centre Marc Block, Leiterin des Forschungsschwerpunktes “L’accès aux droits sociaux en France et en Allemagne”) und Olivier Giraud (Lise, CNRS Cnam-Paris)
Thema:
Der Mille-feuille, Tausend-Blatt, ein französischer Kuchen mit einer feingliedrigen Blätterteigstruktur, stellt ein passendes Bild für die Komplexität und Fragilität von gesundheits- und sozialpolitischen Solidaritäten dar und verdeutlicht, dass deren Herstellung von dem Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure, multipler Handlungsbühnen und verschiedener territorialer Ebenen abhängt. Herausforderungen und Brüche in der Wissensproduktion und im Austausch von Kenntnissen im europäischen Mille-feuille gesundheits- und sozialpolitischer Solidaritäten während der Covid-19-Krise. Nach welchen Maßstäben wird das Wissen produziert und ausgetauscht, das über eine politische Maßnahme im Gesundheitsschutz, über die Schließung oder Öffnung von regionalen oder nationalen Grenzen, über Unterstützung des Wirtschafts- oder Finanzmarkts, über die Sozialhilfe für eine spezifische Bevölkerungsgruppe etc. entscheidet? Auf welchen wissenschafts- wie auch wirtschaftspolitischen Kontext bauen solidaritätsorientierte Wissensproduktion und -austausch in der Covid-19-Krise auf? Diese Fragen werden in 4 bis 5 Beiträgen des Podiums aufgegriffen und anhand von konkreten Beispielen gesundheits- und sozialpolitischer Fragen und ihren europäischen Implikationen während der Pandemie vertieft. Bisher angedacht sind Beiträge über die Spannungen zwischen lokalen und nationalen Wissensformaten mit einem spezifischen Blick auf die französische Situation, die Produktion und Kommunikation statistischer Evidenz und über markt- und sozialpolitische Wissensproduktion zwischen den Fronten nationaler und europäischer Zwänge.